Gute Web­site­pla­nung - Mise en Place statt schlechter Laune

Eine eigene Website: Warum benötige ich sie? Wie soll sie aussehen? Lohnt der Aufwand? Einige Tipps zur Planung.

Mise en Place statt schlechter Laune - das ist das Grund­prinzip, das man bei der Planung der Website beherzigen sollte. Wichtige Punkte, die man bei seinen Vor­über­legun­gen beantworten sollte, sind,

  • wofür ein Internet­auftritt dienen,
  • welche Zielgruppe er ansprechen und
  • welche Inhalte er transportieren soll.

Darüber hinaus gilt es abzuklären, wie hoch der Aufwand für die Erstellung und für den Betrieb der Website ist und ob der gesamte Aufwand überhaupt lohnt.

Diese sechs Fragen können einen bei den Überlegungen und Vorbereitungen helfen:

  1. Was möchte ich auf meiner Website anbieten?
  2. Was soll die Website für mich tun?
  3. Wen will ich mit meiner Website erreichen?
  4. Was kann und soll die Webpräsenz an Inhalt bieten?
  5. Über welche Inhalte verfüge ich bereits?
  6. Was muss an Inhalten noch besorgt werden?

1. Was habe ich anzubieten?

Auf einer Website, auf der man nicht schnell erkennt, was angeboten wird, wird ein potenzieller Kunde nicht lange bleiben. Zu Beginn eines Projektes sollte man daher in wenigen Sätzen (beispielsweise auf ein Blatt Papier) kurz festhalten, was man auf der Website konkret anbieten möchte. Dabei sollte man Wichtiges von weniger Wichtigem unterscheiden.

2. Was soll die Website für mich tun?

Eine Website, die kein konkretes Ziel verfolgt, kann nicht erfolgreich sein. Man sollte daher bereits im Vorfeld genau eingrenzen, was man mit der Website konkret erreichen möchte. Fragen, die man sich u. a. stellen sollte, sind:

Will ich mich mit der eigenen Webadresse im Netz sichtbar machen? Will ich mit der Website Kunden binden? Will ich Leistungen online verkaufen? Will ich mich als Experte etablieren? Will ich meinen potenziellen Kundenkreis vergrößern oder benötige ich eine Landingpage für ein Produkt? Möchte ich die Benutzer nur informieren oder soll auch ein Kontakt mit ihnen aufgebaut werden?

Bei den Überlegungen sollte man bedenken, dass Ziele unterschiedlich wichtig sein können. Es gibt Primärziele und es kann Unterziele geben. Diese Überlegungen können später beispielsweise wichtig für die Struktur der Website werden.

3. Wen möchte ich konkret erreichen?

Damit die Website die richtigen Menschen erreichen kann, braucht man eine klare Vorstellung von der zukünftigen Zielgruppe, denn eine Website, die die falsche Zielgruppe anspricht, nützt einem wenig. Ein kurzer Steckbrief der einzelnen Gruppen, die man erreichen möchte, kann hier sehr hilfreich sein. Am besten fragt man sich u. a.:

Wen möchte ich mit meinem Webauftritt erreichen? Wie leben/wohnen die Menschen, an die ich mich wenden möchte? Wie und wo arbeiten sie? Wie nutzt jeder Einzelne von ihnen das Internet? Präferiert der potenzielle Nutzer eher Smartphones oder geht er über einen Desktop-PC ins Netz? Welche Bedürfnisse könnte ein Nutzer haben? Wie gut kennt er sich in der Thematik, die ich vermitteln möchte, aus? Welche Fragen könnte er zur Thematik haben? Welche Sprache spricht er? Etc.

4. Was soll da rein?

Nachdem man die obigen Fragen beantwortet hat, ist es naheliegend, sich zu fragen, welche Texte, Bilder, Grafiken, Videos die eigenen Botschaften am besten transportieren? Naheliegende Fragen sind beispielsweise:

Welche Informationen benötigt meine Zielgruppe? Wovon sollten die Texte handeln? Wie sollten sie gestaltet sein? Welche Stichworte sollten in den Texten auftauchen? Welche Grafiken, Bilder oder Videos veranschaulichen und/oder verstärken meine Absichten? Sind Videos sinnvoll?

5. Welches Material ist bereits vorhanden?

Nachdem man sich grundlegende Gedanken zu den Inhalten gemacht hat, ist es keine schlechte Idee, zu überprüfen, welches Material bereits vorhanden und welches Material noch zu besorgen ist. Fragen, die man sich stellen sollte, sind u. a.:

Über welches Material verfüge ich bereits? Gibt es gutes und brauchbares Bildmaterial? Sind leserfreundliche Texte vorhanden? Müssen vorhandene Texte überarbeitet werden? Gibt es bereits geeignete Überschriften? Sind Videos vorhanden? Müssen vorhandene Videos noch zu Youtube oder Vimeo hochgeladen werden? Liegen Logo und Slogan(s) bereits vor? Ist das eventuell vorhandene Logo internettauglich?

6. Was muss noch besorgt werden?

Nachdem abgeklärt ist, welches Material bereits vorhanden ist, geht es im nächsten Schritt darum, festzulegen, welche Materialien noch zu beschaffen sind. Abzuklären ist u. a.:

Was fehlt noch? Welches Material muss noch besorgt werden? Wie ist das fehlende Material zu beschaffen? Erstellt man fehlende Texte selbst oder lässt man schreiben? Fotografiert man selbst, greift man auf Stockfotos zurück oder beauftragt man einen Fotografen? Und und und ...

Bitte alles schriftlich fixieren

Auch wenn es anfangs etwas umständlich erscheint, sollte man die Ergebnisse der eigenen Überlegungen immer schriftlich festhalten. Wichtig ist auch, sofort genau zu dokumentieren, wo sich das bereits vorhandene Material befindet. Gerade Letzteres erleichtert im Nachhinein die Arbeit ungemein.

Mit dem Abarbeiten der angesprochenen Punkte verfügt man zum Schluss auf jeden Fall über eine gute Ausgangsbasis, um einen guten Webauftritt konzipieren zu können. Es wird ab jetzt sehr viel einfacher, zu entscheiden, welches Webdesign zu einem passt, wie viel Zeit und Geld man in die Website investieren will oder ob ein Webauftritt überhaupt für einen sinnvoll ist. Das Fundament ist gelegt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Mit dem Backen kann begonnen werden.